2022_CamaoTec_FutureLeads_WEB-86

5 Eigenschaften einer guten Führungskraft

10.11.2022
Lesezeit: 4 Min

Als Unit Lead der mmmake HR-Abteilung stehen bei Katharina Kechter die Menschen im Mittelpunkt. In diesem Zuge ist sie nicht nur für die operative Verantwortung und strategische Ausrichtung unserer Personalabteilung zuständig – als Führungskraft von einem Team, bestehend aus 14 Mitgliedern, beschäftigt sie sich außerdem seit mehr als zwei Jahren mit dem Thema “Führen auf Augenhöhe”. In ihrem Gastbeitrag erläutert sie ihre Sicht der Dinge zum Thema Führung. 

Welche Eigenschaften sollte eine gute Führungskraft mitbringen?  

Wenn diese Frage einfach zu beantworten wäre, gäbe es nicht hunderte Bücher, Studien oder wissenschaftliche Abhandlungen, die sich mit diesem Thema beschäftigen würden. Dennoch gibt es wesentliche Punkte, die es überhaupt erst ermöglichen Führung zu gestalten. 

Ich spreche gerne davon, die Mitarbeitenden „zu sehen“. Um der Komplexität Mensch gerecht zu werden braucht es sehr viel Empathie. Selbst wenn wir glauben, die Person zu kennen, so spielen noch viele weitere Variablen, wie die vorherrschende Situation, der aktuelle Gemütszustand, die körperliche Verfassung oder auch weitere Anwesende, eine Rolle. Ein lapidar daher gesagter Satz kann in einem Moment völlig sachlich, im nächsten Moment jedoch höchst emotional aufgegriffen werden. Um das Gespür dafür zu bekommen braucht es vor allem Zeit, um Erfahrungen zu sammeln. 

Katharina_Kechter_HR_CAMAO_TEC
Katharina Kechter, Unit Lead HR bei mmmake

In den Spiegel schauen

Eine weitere Eigenschaft, um sich hinsichtlich Führung zu entwickeln, ist Selbstreflexion. Das geht sehr gut, indem man sich selbst Fragen stellt, wie zum Beispiel: Wie würde ich mich fühlen, wenn man mich so oder so behandelt hätte? Hätte ich mir die gleiche Reaktion von meinem Vorgesetzten gewünscht? Stellen Sie sich vor, Sie machen einen Fehler – wie würden Sie sich wünschen behandelt zu werden, wenn es Ihnen widerfahren wäre?  

Auch eine Führungskraft ist nur ein Mensch. Und auch dieser reagiert nicht immer gleich – aus den unterschiedlichsten Gründen: Stress, Müdigkeit, etc. Und genau deswegen ist diese Reflexion wichtig – sich die Gesamtsituation bewusst von „außen“ anzuschauen, um seine eigenen Handlungsweisen bewerten zu können. 

Klare Ziele vermitteln Sicherheit 

Damit Mitarbeitende effizient arbeiten können, brauchen sie Sicherheit. Doch wie vermittelt man diese als Führungskraft? Sicherheit lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wir beginnen mit dem banalsten: dem Ziel. Je klarer dieses ist, desto sicherer sind sich Mitarbeitende, welchen Weg sie gehen sollen. Das Gleiche gilt für die Klarheit der Rolle. Wo liegen ihre Verantwortlichkeiten? Wo die Grenzen? Das bringt Sicherheit bei ihren Entscheidungen. Doch auch die Sicherheit, stets Unterstützung zu bekommen, kann Mitarbeitende beflügeln. Es ist vergleichbar mit dem Klettern. Würde ich genauso hochklettern, wenn ich nicht mit einem Seil gesichert wäre? Wohl kaum. Und so verhält es sich auch bei der Arbeit. Die Gewissheit zu haben stets Unterstützung und Rückhalt zu bekommen, wenn dieser benötigt wird, gibt Mut, über sich hinaus zu wachsen. 

Mut! Ein sehr starkes Wort mit so vielen Facetten. Denn gerade in Führungspositionen sind nicht alle Variablen abzuschätzen. So braucht es Mut, Entscheidungen trotz verschiedener Risiken zu treffen. Mut, seine Meinung zu vertreten und einen Weg einzuschlagen, den nicht jeder gut findet. Mut bedeutet auch, Konfrontationen bewusst einzugehen und nicht jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Mut braucht es auch für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Wir stoßen alle irgendwann an persönliche Grenzen. Um aus dieser Komfortzone herauszutreten, ist Mut unabdingbar. 

Offene und effektive Kommunikation 

Führung ist aber auch oft ein Wechselspiel zwischen dem Mitarbeitenden und der Führungskraft. Ohne eine offene und ehrliche Kommunikation auf beiden Seiten wird es immer wieder zu schwer lösbaren Konflikten kommen. Deswegen möchte ich hier die Fähigkeit der Kommunikation und Ehrlichkeit gerne zusammenfassen. Es ist regelrecht ein Appell, diese zwei Punkte im Fokus zu halten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um die Abarbeitung einer Aufgabe geht oder um die subjektive Empfindung bei einem Meeting. Wenn es für einen selbst von Bedeutung ist, dann sollte man ehrlich zu sich und zu anderen sein und darüber sprechen. Diese Fähigkeit zu besitzen, macht nahbar und schafft Vertrauen. Dies mündet wiederum in Sicherheit, Motivation und Engagement. Beim letzten Satz fällt direkt ins Auge, wie komplex und feingliedrig das Thema Führung ist. Deswegen gibt es zurecht die oben genannte, riesige Anzahl an Büchern und Studien.  

Führung bei mmmake

Mit unserem Future Leads Programm können wir vielleicht nicht alle Probleme lösen, aber wir können für die Wichtigkeit gewisser Eigenschaften sensibilisieren. Wir haben die Möglichkeit, mit Hilfe der Fülle an Erfahrungen der Teilnehmer Impulse mitzugeben, Hilfestellungen anzubieten und erste wichtige Weichen zu stellen. 

Denn eines ist klar: Gute Führung erlernt man nicht innerhalb weniger Workshops. Führung braucht Zeit und Erfahrung. Führung braucht reale Situationen. Führung lebt auch von Misserfolgen. Wie im wahren Leben auch – man lernt nie aus. 

Du möchtest in einem Team arbeiten, in dem all das gelebt wird? Finde deinen Platz.

Die Autorin
Redakteurin & Texterin
Huyen
Tran
Huyen gestaltet mit ihrem Gespür für Sprache Texte lebendig, ansprechend und wirkungsvoll.
Kontakt
MicrosoftTeams-image (110)